Es ist wieder so weit. Der «Marsch fürs Läbe» ruft auf zu einer Kundgebung in Bern und nervt wieder einmal alle. Und damit sie es in diesem Jahr auch schaffen eine Kundgebung störungsfrei abzuhalten, wird eine Woche vor dem Marsch bereits fleissig gebetet.
Nur, ihre Gebete werden nicht erhört werden und können uns nichts anhaben. Unser Widerstand wird ihnen auch dieses Jahr die Suppe versalzen: Wir sind international vernetzt und werden einen ganzen Aktionsmonat auf die Beine stellen. Es wird diverse Infoveranstaltungen, kulturelle Anlässe und Aktionen jeder Art geben. Der wilden Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Hauptsache, wir tragen dazu bei, ihr reaktionäres Weltbild zu demontieren. Auch am Kundgebungstag selber werden wir den christlichen Fundamentalist*innen mit vielseitigen Aktionen den Platz streitig machen. Auf dass niemals mehr ein Lebensmarsch die Menschheit belästigen wird!
Der «Marsch fürs Läbe» wird von Einzelpersonen, Institutionen und Parteien wie der EDU (evangelisch-demokratische Union) oder Pro Life getragen. Die EDU ist bekannt für ihre rückwärtsgewandten und fremdenfeindlichen Positionen, die sie unter dem Deckmantel der Hochhaltung christlicher Werte propagiert. Pro Life ist ein Verein, der mit den grossen Krankenversicherungsgruppen CSS und Helsana zusammen arbeitet. Mitglieder von Pro Life erklären sich bereit, auf Abtreibungen, die laut Gesetz durch die Grundversicherung der Krankenkasse getragen werden müssten, zu verzichten. Pro Life lockt im Gegenzug mit Prämienrabatten, insbesondere für Grossfamilien.
Die Organisator*innen des «Marsch fürs Läbe» vertreten Rollenbilder, die entgegen jeglichen emanzipatorischen Bestrebungen stehen. Für sie existieren nur traditionell-konservative Rollen- und Familienbilder, in denen eine Frau* die Kinder behütet und der Mann* rechtschaffener Arbeit nachgeht. Sie wollen die patriarchale Gesellschafts- und Geschlechterordnung beibehalten oder wiederherstellen. Für sie sind Homosexualität und Trans*Identität Krankheiten, die geheilt werden sollen. Das Gedankengut der «Lebensschützer*innen» passt sehr gut in die rechte Ecke. Europaweit schwimmen die sogenannten «Lebensschutzorganisationen» im Fahrwasser der «neuen Rechten» mit.
Umso wichtiger ist es, uns zusammenzuschliessen und uns gegen rechte Tendenzen einzusetzen. Anstatt auf Gott, die Regierung und die Wirtschaft zu hoffen, können wir schon jetzt anfangen die Verantwortung für unser Handeln und für unser Zusammenleben in die eigenen Hände zu nehmen. Lasst uns für eine solidarische, gemeinschaftliche und diverse Gesellschaft kämpfen!
Für die Befreiung aller Geschlechter* – nieder mit dem Patriarchat!
Solidarische Grüsse an Alle, die tagtäglich unter religiöser Bevormundung leiden und allen, die dagegen ankämpfen.
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