Jan
18
Do
Auftaktveranstaltung zur Tour de Lorraine 2018 @ Tojo, Reitschule
Jan 18 @ 19:30 – 21:30
Auftaktveranstaltung zur Tour de Lorraine 2018 @ Tojo, Reitschule

Wenn Städte zu Rebellinnen werden – Widerstand gegen ein rassistisches Migrationsregime

Historisch lassen sich zahlreiche Beispiele anführen, in welchen die städtische oder kommunale Ebene als Laboratorium für emanzipatorische Formen des Miteinanders dienten. Zurzeit setzen sich in verschiedenen Ländern Städte gegen ein rassistisches Migrationsregime zur Wehr und nutzen dabei in geschickter Art und Weise den rechtlichen Spielraum, der ihnen zur Verfügung steht. So hat sich Palermo zur «città dell‘ accoglienza» erklärt, Toronto zu einer «Sanctuary City» und New York ermöglicht mit einer City ID auch Sans-Papiers einen legalen Ausweis. Was diese Solidarischen Städte vereint, ist ihr aktives Ignorieren des Aufenthaltsstatus ihrer Bewohner*innen. Sie haben erkannt, dass die Illegalisierung von Menschen zu Prekarisierung, ein Wahlrecht nur für Staatsbürger*innen zur Entdemokratisierung und die Konstruktion des Grenzübertritts als «Sonderfall» zu einer Entsolidarisierung der Menschen führt.

Neben Schutzpolitiken, die Abschiebungen und rassistische Kontrollen verhindern, setzen Solidarische Städte auf eine Teilhabe ohne Angst für alle Bewohner*innen. «Urban Citizenship» bietet dabei eine vielversprechende Perspektive auf die Frage, wer an der Gestaltung des urbanen Raumes teilhaben darf. Nicht die Herkunft ist ausschlaggebend für Zugehörigkeit und Teilhabe, sondern der Lebensmittelpunkt und die gemeinsame Zukunft.

Nach drei Inputs von Katharina Morawek (Leiterin Shedhalle Zürich und Mitinitiatorin von «Wir alle sind Zürich»), Dr. Kristina Schulz (Dozentin für Migrationsgeschichte, Uni Bern) und Dr. Elham Manea (Politikwissenschaftlerin, Uni Zürich) diskutieren die Referentinnen über das Potenzial Solidarischer Städte und die Herausforderungen auf dem Weg dorthin. Bei der Diskussion wird es u.a. um die Kernelemente der Idee von Urban Citizenship gehen, um die Geschichte der Ausgrenzung & Migration in der Schweiz, um die Spannung zwischen gleichberechtigter Teilhabe, Rechtspluralismus und dem universalen Anspruch der Menschenrechte, und darum, was Urban Citizenship aus einer emanzipatorischen Perspektive bedeuten kann. Als Ausgangspunkt dient das Manifest für eine Solidarische Stadt des Akivist*innennetzwerks «Wir alle sind Bern». Moderation: Tarek Naguib (Allianz gegen Racial Profiling).

Jan
19
Fr
Theater und Tribunal @ Tojo, Reitschule
Jan 19 @ 19:45 – 22:15
Theater und Tribunal @ Tojo, Reitschule

19:45 «Show hin

Die Theatergruppe BLICKWICHTUNG ringt mit dem hochexplosiven Thema Rassismus im Alltag und «Racial Profiling». Innen- und Aussenperspektive wechseln sich ab. Verschiedene kleine Zugszenen führen durch eine Landschaft von Vorurteilen, Ängsten, Verwirrung und Hass. Auf der Bühne werden mit selbstentwickelten Texten und Zeitungsausschnitten der WOZ Statements geformt. Die 5 Darsteller*innen stellen mit 7 Stühlen eine Welt dar, die wegschaut, in der man den Platz wechseln, aber nicht aus der eigenen Haut fahren kann.

Schauspieler*innen: Céline Bolliger, Joel Franz, Danielle Isler, Ramola Ramesh, Katrin Schmid

Inszenierung: Fanny Levy

20:30 Hautverdächtig? Rassistische Polizeikontrollen auf der Anklagebank

Allianz gegen Racial Profiling: Gibt es rassistische Polizeikontrollen in der Schweiz? Mohamed Wa Baile spricht vor einem Tribunal über seine Erfahrungen mit institutionellem Rassismus bei der Polizei. Das gewählte Format des Tribunals stellt eine künstlerische Intervention dar, um eine Diskussion über strukturellen Rassismus in der Schweiz einzufordern. Damit sollen Chancen für eine «Gesellschaft der Vielen» aufgezeigt werden, in der ein Angriff auf einige Hautverdächtige gleichzeitig als ein Angriff auf die gesamte Gesellschaft verstanden wird. Es besteht Klärungsbedarf bezüglich Racial Profiling und es betrifft uns alle.

Das Wissen von Betroffenen rassistischer Polizeikontrollen ist beim Tribunal zentral. Auch Aktivist*innen und Forscher*innen bringen als Zeug*innen ihre Kenntnisse über die Ausprägungen, Folgen und Auswirkungen von Rassismus in der Schweiz ein. Das Publikum kann als Beobachter*in kommentieren. Abschliessend findet eine Form des Schlussvotums statt. Die Verhandlung ist eröffnet. Angeklagt ist: Racial Profiling!

Jan
20
Sa
Vernetzungs- treffen @ Progr
Jan 20 @ 11:00 – 12:00
Vernetzungs- treffen @ Progr | Bern | Bern | Schweiz

An der Tour de Lorraine kommen unterschiedlichste Initiativen, Aktivist*innen und Interessierte zusammen. Wir möchten die Gelegenheit nutzen, um bei Kaffee und Tee gemütlich in den Workshoptag zu starten und die Netze auszuwerfen. Ob Schwesterinitiative in einer anderen Stadt, Aktivistin auf einem ähnlichen Gebiet oder einfach Saufkumpane fürs Abendprogramm – beim Netzwerktreffen lernt mensch sich kennen.

Workshops Tour de Lorraine @ Progr
Jan 20 @ 13:00 – 16:30
Workshops Tour de Lorraine @ Progr | Bern | Bern | Schweiz

«Urban Citizenship» bietet eine vielversprechende Perspektive auf die Frage, wer an der Gestaltung des urbanen Raumes teilhaben darf. Nicht Herkunft und ökonomische Voraussetzungen sollen entscheidend sein, sondern der Lebensmittelpunkt und die gemeinsame Zukunft. Es geht um rechtliche, politische, soziale und kulturelle Teilhabe aller Bewohner*innen und um die Anerkennung von Migration und Vielfalt als gesellschaftliche Realität. Wie können wir die lokalen Strukturen an diese Realität anpassen? Ob Armutsbetroffene, Migrant*innen mit und ohne Papiere, Menschen mit Behinderungen, die LGBTQ-Community, Senior*innen oder Jugendliche: Wir fordern Teilhabe auf Augenhöhe für alle. Da, wo wir leben.

Wie können wir Abschiebungen verhindern, müssen wir die Demokratie neu erfinden, wie schaffen wir Zugang zu Arbeit und Wohnraum für alle und ist «Urban Citizenship» auch auf dem Land umsetzbar? Die diesjährige Tour de Lorraine mit dem Titel «Teilhabe für alle! Da, wo wir leben» wird Raum bieten, diese Fragen aufzugreifen, sich untereinander zu vernetzen sowie Strategien, Aktionen und mögliche rechtliche und politische Konzepte rund um «Urban Citizenship» zu diskutieren.

Für die Workshops könnt ihr euch hier anmelden.

Leben als Sans-Papiers: Ein Stadtrundgang @ vor dem Haupteingang des Bundeshauses
Jan 20 @ 16:00 – 17:30
Leben als Sans-Papiers: Ein Stadtrundgang @ vor dem Haupteingang des Bundeshauses

Keine Papiere, keine Rechte: Über 100’000 Menschen sind in der Schweiz zuhause – aber auch wieder nicht. Zum Arzt gehen oder die Polizei rufen? Halbtax oder Handyabo lösen? Bankkonto eröffnen oder Arbeit finden? Heiraten oder eine Geburtsurkunde machen? Was für die meisten wie selbstverständlich zum Leben gehört, ist für «Sans-Papiers» schwierig bis unmöglich.

Die Idee der «Urban Citizenship» soll nach New York nun auch in Bern und anderen Schweizer Städten Realität werden: mit einem Stadtausweis für alle – und damit den gleichen Rechten und Bedingungen für alle.

Die Berner Beratungsstelle für Sans-Papiers erzählt auf einem Stadtrundgang über das Leben ohne Aufenthaltsbewilligung und die Chancen und Herausforderungen der «City-Card».

In Kooperation mit dem Stapferhaus | Teilnahme kostenlos (Kollekte) | ohne Anmeldung

CosmoPolis @ Progr
Jan 20 @ 17:00 – 18:00
CosmoPolis @ Progr | Bern | Bern | Schweiz

Aktionsplenum, in welchem Ideen aus den Workshops Realität werden können. Wie geht es gemeinsam weiter? Welche Ziele verfolgen wir und welche Projekte? Wer schliesst sich mit wem zusammen?

Jan
21
So
Leben als Sans-Papiers: Ein Stadtrundgang @ beim Haupteingang des Bundeshauses
Jan 21 @ 14:00 – 15:30
Leben als Sans-Papiers: Ein Stadtrundgang @ beim Haupteingang des Bundeshauses

Keine Papiere, keine Rechte: Über 100’000 Menschen sind in der Schweiz zuhause – aber auch wieder nicht. Zum Arzt gehen oder die Polizei rufen? Halbtax oder Handyabo lösen? Bankkonto eröffnen oder Arbeit finden? Heiraten oder eine Geburtsurkunde machen? Was für die meisten wie selbstverständlich zum Leben gehört, ist für «Sans-Papiers» schwierig bis unmöglich.

Die Idee der «Urban Citizenship» soll nach New York nun auch in Bern und anderen Schweizer Städten Realität werden: mit einem Stadtausweis für alle – und damit den gleichen Rechten und Bedingungen für alle.

Die Berner Beratungsstelle für Sans-Papiers erzählt auf einem Stadtrundgang über das Leben ohne Aufenthaltsbewilligung und die Chancen und Herausforderungen der «City-Card».

In Kooperation mit dem Stapferhaus | Teilnahme kostenlos (Kollekte) | ohne Anmeldung

Mai
10
Do
GROKO Antirassismus Göttingen
Mai 10 – Mai 13 all-day
GROKO Antirassismus Göttingen @ Göttingen | Niedersachsen | Deutschland

Gemeinsam mit Kritnet, Welcome United und der RLS laden die Solidarity-City-Initiativen ein zu einem gemeinsamen Treffen in Göttingen. Mehr Infos findet ihr hier.

Jun
13
Mi
Erfahrungs- und Ideenaustausch @ Heitere Fahne
Jun 13 @ 18:00 – 21:00
Erfahrungs- und Ideenaustausch @ Heitere Fahne

Warum dieses Projekt? Die Basis für ein gutes und glückliches Zusammenleben ist Verständnis. Um verstehen zu können, braucht es Kenntnis: Ich muss wissen, wie jemand, wie etwas funktioniert. Nur, wer die Regeln kennt, kann mitspielen.

Wer sind wir? Wir sind Personen mit viel Erfahrung und Engagement im Asyl- und Migrationsbereich und setzen uns dafür ein, die Orientierung für geflüchtete Menschen in der neuen Heimat zu unterstützen.

Was wollen wir? Videos mit Informationen zum Leben in der Schweiz sollen in den Muttersprachen der in die Schweiz geflohenen Personen auf einer handykompatiblen Homepage abrufbar sein.
Damit wollen wir zu mehr Verständnis beitragen.

Warum mit euch zusammen? Um ein Angebot zu gewährleisten, dass den Bedürfnissen der geflohenen Menschen entspricht, werden die Inhalte der Videos zusammen mit den geflohenen Menschen erarbeitet.

Wann und wo? Am Mittwoch, dem 13.06.2018, treffen wir uns von 18-21 Uhr zu einem offenen Erfahrungs- und Ideenaustausch mit anschliessendem Apero in der Heitere Fahne in Wabern-Bern.

Was machen wir dann? Erste Ideen und Erfahrungen werden an diesem Abend diskutiert, gesammelt und protokolliert. Darauf aufbauend werden die nächsten Schritte (Homepage, Drehen und ins Netz stellen der ersten Videos) passieren.

Wer verdient daran? Geld verdient niemand damit. Vom Projekt profitieren werden alle.

Wir freuen uns auf einen interessanten Austausch mit euch.

Christina von Guten, Ismael Taisch, Laura Niklaus