Gut 30 Personen trafen sich am 9. Oktober 2024, um über solidarisches/widerständiges/notfallmässiges Wohnen in der Stadt Bern zu diskutieren. Ausgangspunkt war die Annahme eines Postulats, mit dem sich die Stadt Bern im Frühjahr 2024 offiziell zum sicheren Hafen erklärt hat. Zu den zehn geforderten Massnahmen gehört auch, die Bereitstellung von angemessenem Wohnraum für geflüchtete Menschen. Die Realität zeigt jedoch: Vor allem illegalisierte oder prekarisierte migrantische Personen haben oftmals keinen Zugang zu sicherem Wohnraum, werden in menschenunwürdigen Camps zwangsuntergebracht, müssen in Notschlafstellen oder auf der Strasse übernachten. Platz wäre vorhanden, doch die Türen bleiben oftmals geschlossen. Die Vorbehalte kamen in der Diskussion schnell zum Ausdruck: Prekarität schreckt ab. Viele Leute, die Wohnraum anbieten könnten, fürchten sich vor der Überforderung. Eine berechtigte Angst, die es zu adressieren gilt, ohne dabei die betroffenen Personen zum Problem zu machen. Prekarität ist das Problem, nicht die Prekarisierten. Um Prekarität zu bekämpfen, müssen wir uns organisieren. Drei Gruppen, die dies in und um Bern tun, waren an diesem Stadtforum anwesend:

abiro menori: Ein Kollektiv, das Bildungs- und Sensibilisierungsarbeit zu solidarischem Zusammenwohnen macht und ihr Erfahrungswissen in einer Broschüre gesammelt hat. abiro.menori@systemli.org

Das Schlafplatz-Kollektiv: Ein Kollektiv, das aus der Not heraus entstanden ist mit dem Ziel, solidarische Wohn- und Übernachtungsmöglichkeiten für illegalisierte Menschen zu suchen, vermitteln und nötigenfalls auch erschaffen. schlafplatzkollektiv@immerda.ch

Seebrücke Bern: Die Lokalegruppe der Seebrücke war massgeblich daran beteiligt, dass sich die Stadt Bern zum Sicheren Hafen erklärt hat und möchte weiter Druck machen, damit den Worten nun auch Taten folgen. schweiz@seebruecke.org